Petrologie der Magmatischen Gesteine

Die Petrologie der magmatischen Gesteine befasst sich mit der Identifizierung, Klassifizierung, Entstehung und Entwicklung von magmatischen Gesteinen. Der weitaus größte Teil der Erde ist unzugänglich. Selbst die tiefste Forschungsbohrung in die kontinentale Kruste erreicht nur eine Teufe von 12,3 km, das sind etwa 0,2% des Erdradius. Abgesehen von geophysikalischen Methoden ist die einzige Möglichkeit, die Zusammensetzung und Entwicklung der Erde und die physikalisch-chemischen Prozesse, die in ihrem Inneren stattfinden, zu verstehen,  die Untersuchung der Gesteine ​​aus dem tiefen Erdinneren. Solche Gesteine ​​können als Folge tektonischer und/oder magmatischer Prozesse wie Vulkanismus an die Erdoberfläche gelangen und sind in Form von sogenannten „Xenolithen“ unser Untersuchungsgegenstand. Zudem werden die Prozesse, die an der Bildung von Magma und an der Kristallisation von magmatischen Gesteinen beteiligt sind, untersucht, um die Zusammensetzung und Entwicklung der kontinentalen Kruste und des oberen Erdmantels festzustellen, sowie die Eigenschaften und die Entwicklung von vulkanischen Gangsystemen und das Fließverhalten von Kristall-führendem Magma zu verstehen. Ein wichtiger Fokus liegt auf der Untersuchung der Bedingungen und Prozesse die in magmatischen Gangsystemen vorherrschen. Dies erfolgt anhand der Zusammensetzung und der Mikrostrukturen von Kristallen und Kristallaggregaten, welche in Magma aus der Tiefe zur Erdoberfläche transportiert werden. Weitere Schwerpunkte umfassen die Erforschung der Entstehung primitiven Magmas in der Tiefe, Ozeaninselbasalte (OIB), Mantelxenolithe, orogene Peridotite und Ophiolithe- Fragmente alter ozeanischer Kruste. Andere Studien behandeln magmatische Intrusionen in die kontinentale Kruste, einschließlich einer Vielzahl von granitoiden Gesteinen. Ergebnisse der petrologischen Untersuchungen an magmatischen Gesteinen erlauben Rückschlüsse auf Einzelheiten der Entwicklung der Erdkruste und des Erdmantels.